2011-03-23

Elephantasie (Nº 82 #oneaday)


 
Zwischen Bäcker- und Gemüsestand,
umgeben von menschlichen Massen,
erschien mir heute ein Elephant.
Ihr glaubt, ich hab' nicht alle Tassen
im Schrank, wär' nicht richtig im Kopf?

Doch diese Gelegenheit griff ich beim Schopf
und drängte mich näher ans Tier.
Und in seinem braungroßen Auge
sah ich, wie es suchte nach mir
und frug, ob als Freund ich wohl tauge.

Wie nebenbei griff mit dem Rüssel es sacht
nach Trauben und Äpfeln, die ihm jemand bot,
und die Geberin hat gar herzlich gelacht.
Und der Bäcker gab ein kleines Brot.
Dem Elephanten schien es zu schmecken.

Ich wollte das Tier nicht erschrecken,
doch zog's meine Hand wie magnetisch
auf die aschgraue Haut voller Falten,
als wär'n Elephanten mein Fetisch!
Ich hab' mich am Tier festgehalten.

Es waren nur ein paar Sekunden:
ich Mensch und ein Elephant.
Mir schienen es beinahe Stunden,
die ich mit dem Tier so dort stand.

Dann zog dieser Elephant weiter
und war schon bald nicht mehr zu seh'n.
Es blieben - nun ein wenig heiter
gestimmt - nur die Menschen dort steh'n.

So surreal schien das Erlebnis!
Ich wünschte mir laut loszuschrei'n!
Beim Denken kam dann das Ergebnis:
Das Tier mußte vom Zirkus sein …
 

03-Elephantasie-Der Emil by Der Emil

Gestern nachmittag stand ich gegen 15 Uhr an der Straßenbahnhaltestelle auf dem Halleschen Marktplatz, als die 20jährige Elephantendame mit ihrem Pfleger Werbung für "ihren" Zirkus machte. und ich hatte ausnahmsweise KEINE Kamera dabei. Falls ich wirklich mal zu einen Poetry Slam geh', wird das mein erster Vortrag. Versprochen.
 
Und nun ist wordpress.com offline wegen eines DDOS …

Der Verfasser des Blogs schleicht davon und dankt für's Lesen.

In diesem Sinne: Achtet auf eure Elephanten ...

© 2011 - Der Emil CC by-nc-nd der_emil(at)arcor(dot)de

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