2011-12-01

Nicht mehr. Kein Ort. Nirgends.

Nicht mehr. Kein Ort. Nirgends.

Zum Tode Christa Wolfs am 1. Dezember 2011

Ich wurde siebzehn, als mir mit freundlicher Hilfe seiner Mutter, meiner Deutsch- und Englischlehrerin an der POS, ein Schulfreund zum Geburtstag ein schmales Büchlein schenkte.

Diese Büchlein habe ich seither sicher hundert Mal gelesen. Fast jeden Satz habe ich irgendwann einmal als wichtiges Zitat herausgeschrieben, angestrichen, weitergegeben. So steht es noch heute tief in meinem Bücherschrank: Benutzt, etwas angeschmutzt, mit heftigen Lesespuren.

Die Erstauflage «Christa Wolf: Kein Ort. Nirgends.» Von 1979.


Habt ihr ihren ersten Satz gelesen? «Die arge Spur, in der die Zeit vor uns wegläuft.» Jetzt mußte sie, Christa Wolf, aus der Zeit gehen. Jetzt steht sie nicht mehr am Fenster, vorm Fernseher im Hotel in Kalifornien, unterm geteilten Himmel. Nicht mehr als Kassandra, nicht mehr als Medea.

Aber als Erinnerung.


Das Buch «Kein Ort. Nirgends.» nutzte ich 1982 im Freien Thema beim Abituraufsatz an der EOS. Ich philosophierte (ja, tatsächlich) an seinem Text über die Zerrissenheit des heutigen (damaligen) Menschen (Biermann!). «Thema verfehlt!» Nur eine 4 …

Heute besitzte ich fast alle Bücher von Christa Wolf. Gelesen habe ich alle.

Doch «Kein Ort. Nirgends.» bleibt besonders: Es führte mich zu Kleist und zur Günderrode, zu Achim von Arnim und Clemens Brentano. Sogar zu Anna Seghers.

 
   † Am 1. Dezember 2011 starb Christa Wolf im Alter von 82 Jahren in Berlin. Streitbarer, fehlbarer Mensch. Beeindruckende Autorin wunderbarer Bücher.
 

Neue Werke von ihr wird es nicht mehr (viele) geben.

In diesem Sinne: Ich trauere wirklich um sie.

© 2011 - Der Emil

2011-11-05

cerf-volant

Écriture automatique

Wut wie Säurefraß in Herz und Seele und Bauch. Zum Schrei gedrängt & ausgeplatzt aus mir. Um mich giftgelb und glühend das Dunkel in Hirn und Leib. Löcher im Denken. Puls setzt aus. Zitternd mein Atem greift nach dem letzten Sauerstoff der Welten – das andere, das Lebensnotwendige, droht grad im Teich zu verkochen.

Blasen aus Angst und Verzweiflung über dem Dunst der Hoffnungslosigkeit. Sinne alle auf NOTAUS gestellt.

Zu Boden geworfen wie Regen, versickernd die Lust im unfruchtbaren Boden der Asphaltspielplätze und Betonwüsten.

Schmerz härtet ab. Deshalb lauft viel Mensch blau angelaufen wie Kruppstahl der noch angelassen wird.

Stahlringe lassen dunkeles Gras verdorren unter der Leichtigkeit der Flammen die der Drache versprüht. Nur Fliegen kann das Arme Tier nicht mehr. Man hat ihm die Flügel ausgerissen und dafür acht Spinnenbeine angetackert. Jetzt weiß das Scheißvieh wie es mir geht wie ich gehe.

Wenn ich am Rand der Klinge stehe und wieder nicht drüberspringen kann. An den Rand der Klippen kann ich ja auch nicht. Konnte mir nie so richtig “die Kante geben”.

Also nahm ich Kant. Die “Prolegomena einer jeden Metaphysik der Sitten” und deren praktische und reine Vernunft nichts anderes war als eine äußerst strenge Bettelei im Befehlston – wie soll man den kategorischen Imperativ sonst in Kanak-Sprack übersetzen?

Ich bräuchte einen Fährmann zur Hölle und von der Hölle weg. Mit einem Rettungsboot. Aber hier ist nichts zu retten. Nicht von hier aus. “Beam me up Scotty!” und weg bin ich.

Im uferlosen Hallenbad, das noch immer nicht geheizt ist und das seine Bahnen wegschwimmen sieht wie die Felle, komme ich wieder zu mir. Ich erkenne mich und sage zu mir “Hallo.” Denn Guten Tag könnte ich mir zwar wünschen aber wie ein guter Tag ist daran kann ich mich nur unter 30 cm Neuschnee erinnern. Und Schnee im Hallenbad ist ja wohl …

Ich fühle mich plötzlich naß wie von innen heraus mich auflösend zerfließend und zerlaufend. Das Wasser schmeckt süß wie das Meer und es schmeckt nach mehr und ich beschließe meine Tränen bis zum Grund auszutrinken.

Wieso ich jetzt Wein? Weil ich plötzlich Mitleid habe mit dem spinnenbeinigen flugunfähigen Drachen dem der Rachen brennt vom Feuerschlucken.

Er weinet mit mir und lieget neben mir am Beckenrand als er zu reden anhebt mit Engelszungen und sich mir vorstellt: “Guten Tag wünsch ich. Ich übrigens bin Deine Trauer …”

In diesem Sinne: Bis neulich!
 

© 2011 - Der Emil. Dieser Text steht unter einer creative common license für Deutschland 3.0
(Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung): CC by-nc-nd Website

2011-11-03

Jetzt

Ein Slam-Text

 
JETZT.
Könnte ich. Jetzt gleich. Oder
In fünf Minuten könnte ich.
Ich jedenfalls könnte.
Ja. Könnte ich, dann …

DANN
Könnte ich. SO-FORT. Oder
Auch nicht. Könnte ja sein,
Jeder könnte. Vielleicht.
Wirklich jeder könnte.

JETZT.
Oder zumindest: Dann sofort.
Nur ICH, ich könnte JETZT
Oder in fünf Minuten.
Und so weiter
Und SO-FORT …

 

Stehgreif-Slam-Texterei. Sollte ich sowas öfter mal versuchen?

In diesem Sinne: Jetzt, jetzt und nur jetzt leben wir.
 

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(Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung): CC by-nc-nd Website

Eine verdammt abgefahrene Anfahrt

Ein Slam-Text

Als ich aus dem Haus trete, sehe ich den Bus auf der Straße. Rennen ist nicht drin, nur die Andeutung eines Laufschrittes, die der Chauffeur allerdings bemerkt haben muß. Kurz nach dem Bus erreiche ich die Haltestelle. Die Tür steht wartend offen und schließt sich sogleich, nachdem ich in's Volumen des Gefährtes eindringe.

Ich denke noch: «Da der Bus mich jetzt verinnerlicht hat – bin ich jetzt Bestandteil dieser Technik?» Da muß ich schon die geborgene Wärme verlassen – nur, um mich Sekunden später in eine Straßenbahn zu integrieren.

Lebt die Straßenbahn? Ständig wird der Menschenstoff ausgetauscht: Ist das Stoffwechsel? Einige derjenigen, die aussteigen, ähneln dem Stoffwechselendprodukt. Nur am Geruch muß noch etwas verbessert werden.

Nervös flackert der Wagen mit der Beleuchtung. Der Blinker zuckt, wenn abgebogen werden muß. Dieses Unglück habe ich von mir abgebogen. Der Busfahrer hat das Lenkrad abgelenkt, nicht etwa abgenutzt oder abgebogen.

Auf dieser Bahn werden Straßen hin- und herbewegt: Straßen-Bahn. Immer im festen Geleis. Träumen Straßenbahnfahrer von Fahrten ohne vorgeschriebene Strecke? Vielleicht sollen wir das Vor-Schreiben den Dichtern überlassen, vielleicht gäbe es dann –Endlich! – gereimte Linien und Weichen.

Darauf kann ich mir keinen Reim machen. Wieso muß ich hart bleiben und manchem doch aus-weich-en?

Weich. Hart. Penis. Oh, Entschuldigung: Dieser Gradmesser einer “gewissen” Erregung erregt Menschengemüter. Nun, um das Gewissen zu beruhigen: Ich penetriere gerade die nächste Straßenbahn.

Jetzt muß ich wieder an Rost, schnöden Rost denken, Eisenoxyd. Den habe ich nämlich, als ich in einem früheren Leben in einem anderen Jahrtausend noch Kind war, mit Penetriermittel bekämpfen dürfen. Vorbeugend. Manchmal auch beinahe direkt. Nur das Gröbste runterputzen und einfach auf die Metallteile streichen.

Und ich? Das Gröbste von mir abgebürstet. Mein Gewissen. Den Verstand. Oder wenigstens den einfach ausschalten und losschreiben in Bus und Bahn.

Ich steig jetzt aus, bin ja am Ziel.

Es war Eine verdammt abgefahrene Anfahrt.

In diesem Sinne: Bis neulich!

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(Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung): CC by-nc-nd Website

P.S.: “Automatisches Schreiben” in Bus und Bahn funktioniert. Oder?

2011-07-30

Unwirkliche Tatsachen

Nach dem vorzeitigen Abbruch meines – unseres? – “Traumes” fiel ich nicht in ein Loch, denn ich wollte nicht glauben, daß damit alles zuende ist. Genausowenig, wie ich vorher an Lügen u.ä. glauben wollte. Die Zuversicht und die Hoffnung und der Glauben an eine gemeinsame Zukunft waren übermächtig.

Dann aber, nur keine 40 Stunden nach der schlechten Nachricht bzw. nach dem abrupten Abschied, begann das Leben für mich völlig unwirklich zu werden.

Und selbst als ich es im wahrsten Sinne des Wortes “begreifen” konnte, daß am Freitag Abend die Fortsetzung stattfand, daß sie wieder hier war, schien es mir unwirklich.

Ich war überglücklich, auch, weil sie meine Hoffnungen und Wünsche bestärkte, weil sie nämlich ähnliche und gleiche Hoffnungen und Wünsche hat. Ja, sie war hier. Neben mir, vor mir. Aber die ganze Zeit war in mir dieses übergroße Gefühl der Unwirklichkeit, des Unglaubens – und immer mit einem Dauergrinsen im Gesicht. Alle paar Minuten schüttelte ich den Kopf (meist nur innerlich) und dachte, daß das ja nicht wahr sein kann.

Ich stand neben mir, beobachtete mich und konnte mir attestieren, daß ich jetzt völlig durchgeknallt wäre.

Es fühlt sich wieder immernoch an wie ganz frisch verliebt bis über beide Ohren. Und es ist ein gutes Gefühl. Selten in meinem Leben war ich so zuversichtlich wie in den letzten Wochen, so stabil positiv denkend wie jetzt.

Wenn wir telefonieren – und das tun wir ziemlich oft und lang – dann sprechen wir manchmal über die Vergangeneit. Meine Erinnerungen tauchen nämlich nur langsam auf aus der Versenkung, in die ich sie geschickt hatte. Viel öfter sprechen wir über und träumen wir (ziemlich konkret) von der Zukunft. Einer gemeinsamen.

Vor acht Wochen habe ich begonnen, richtig nach ihr zu suchen. Was heute ist, war nicht vorstellbar. Hätte mir jemand davon erzählt, hätte ich denjenigen für völlig verrückt erklärt. Und so bleibt es bestimmt noch eine ganze Weile, was es ist: unwirklich erscheinend und doch glücklich machend.

In diesem Sinne: Manchmal ist die Wirklichkeit das größte Wunder.

© 2011 - Der Emil

2011-07-09

Glaubensfrage

 
 

Ich möchte glauben, was ich nicht glauben kann.

 
 

Ich könnte glauben, was ich nicht glauben möchte.

 
 

Ein Traum, acht lange Tage hat mich ein Traum beflügelt und zu Boden gerissen. Aber es war doch nur ein Traum?! Und den konnte mensch mit einer einzigen Nachricht einfach so wieder platzen lassen?
 
 
Es scheint tatsächlich möglich zu sein.
 

Trotzdem ist etwas anders geworden: Ich. Ich habe in den acht Tagen einiges über mich gelernt, und das nimmt mir niemand. Ich bin jetzt – im Moment! – verbittert, besser noch: verstört. Aber das geht vorbei …

 
 

In diesem Sinne: ich bleibe verwirrt.

© 2011 - Der Emil

2011-07-06

down. absolutely down

FRAGMENT 1985 / 2011

ach elend wie zum sterben
fühl ich mich heute wieder.
aus vielen tiefen kerben
tropft blut zu meinen füßen nieder.
der rote saft – aus meiner haut
und unter schmerzen rinnend –
und über mir der abend blaut
im stillen noch beginnend.

auf meine augen sinkt die nacht
in meine brust dringt eis,
das mit sich fortreißt voller macht
was ich vom leben weiß.

In diesem Sinne: paßt aufeinander auf

© 1985/2011 - Der Emil

2011-06-08

Aufhebenswert?

Jetzt schon an später denken

Als ich vor einigen Tagen wiedereinmal eines meiner Notizbücher ausmusterte, rutschte ich auch wieder in eine Gedankenspirale. Keine Sorge – ich gelangte unbeschädigt wieder heraus.

Vor längerer Zeit schon habe ich beschlossen, daß meine Notizbücher irgendwann – also dann, wenn es Zeit dazu ist – ins DEUTSCHE TAGEBUCHARCHIV gelangen sollen.

Wieso denn das? Es steht doch nur drin, was ich reinschrieb: Belanglosigkeiten, Gedankenmacherei, meine Blogtexte, unabgeschickte Liebesbiefe, Obszönitäten, Gestammel. Also nichts, was wirklich von Bedeutung ist.

Dann dachte ich genauer darüber nach. Woher werden die Nachfolgenden erfahren können, wie das Leben in meiner Zeit war? Aus Zeitungen. Aus den Fernsehsendungen, in denen schon fast die Hälfte aller Reportagen durch diese neumodische Wirklichkeit nach Drehbuch (scripted reality) ersetzt wurde.

Aber ernsthaft gefragt: Leben wir wirklich so, wie es in GZSZ, Verliebt in Berlin, Reich und schön, in Barbara Salesch oder Richter Holdt, im Polizeiruf 110 oder im Großstadtrevier gezeigt wird?

Woher wissen wir eigentlich, wie die «normalen Leute früher» lebten?

Na?

Die konnten ganz früher weder lesen noch schreiben, also wissen wir nur aus den Beschreibungen der Bessergestellten und aus Akten und Urkunden und aus Briefwechseln etwas. Später dann kamen Romane, Geschichtsbücher und was nicht noch alles dazu. Aber auch das waren i. d. R. Betrachtungen des Lebens «von draußen». Wir wissen so gut wie NICHTS.

Dann gab es Menschen, die Tagebuch führten. Und es gab weiter Briefwechsel. Wieder waren das meist Privilegierte. Aber das Papier blieb oft erhalten.

Dann konnte zumindest hier in Mitteleuropa die überwiegende Mehrheit schreiben und lesen, auch wenn das erst nach 1900 so war (das hab ich jetzt aus dem Bauch heraus so festgelegt). Und die hinterlassenen Papiere blieben zu einem Teil erhalten.

Für Film- und Tonaufnahmen wurden einfache, ohne Elektrizität arbeitende Verfahren genutzt.

All das kann Mnesch auch heute noch ohne dicke Computer nutzen: beschriebenes Papier, Schallplatten, Photographien. Auch in Zukunft können diese Dinge noch sehr einfach genutzt werden.

Und vielleicht habe ich ja in meinen Tagebüchern, in meinen Schmier- und Notizheften etwas festgehalten, das später einmal von Interesse sein kann? Nämlich das tägliche, alltägliche, beschissene Leben, das viel öfter zum Kotzen als zum Jubeln war.

Deshalb, weil sie einfach nutzbar ist und weil ich selbst gerne mehr über meine Vorfahren wissen möchte als ich erfahren kann, gebe ich meine Sammlung an Aufgeschriebenem und Photographiertem als Vermächtnis ans DTA.

In diesem Sinne: Größenwahn geht anders.

Natürlich gehört dieser Text zu meinem Artikel über Das «Kleine Schwarze».

© 2011 - Der Emil

2011-06-05

Stammeltext

Sonderbares

(re-blog meines Textes vom 4. Juni 2011 bei Gedacht | Geschrieben | Erlebt | Gesehen)

 
Sommerheiszes Himmelblau über getrocknetem Gras / noch auf der Wiese stehend / Nasz fehlt

Staubwolken / wo Regenschleier herbeigesehnt werden

Auch sehr sommerlich gekleidete / Menschenfrauen / lenken mein Hoffen nicht ab

Ich spüre wie der Zeit / die welken Natternzungen / am knisternden Ahorngaumen kleben

Kurz vor'm Sonnenaufgang stillt / kein Tau den Durst / kein feuchter Nebel deckt / seine kühlenden Schwaden auf's Land

Zu Mittag glost die Hitze / und der Wind erstirbt / Drückende Schwüle / Nur Wenigem gelingt / der Rückzug in einen Schatten

Sehnsüchtig / warte ich auf das Dunkel / das der Nacht oder das / des Kellers

Eine sandgelbe Dampflokomotive / röchelt über die Kreuzung / auf die riesige Fischfotos / geklebt wurden

Vor dem Haus / auf der Wiese / am Schilf / unter dem Gebüsch / und im Wald tanzen / Gespenster aus feinstem Quarzkristall

Die Wüste reckt / schonmal ihre heiszen Gebeine / ins Land

Neben mir schnarcht herzerweichend /
und mit winzigen funkelnden /
Perlen Schweiszes bedeckt /
eine kahlrasierte Pudelhündin

Zeit / zubettzugehen
 

© 2011-06-03 - Der Emil CC by-nc-sa der_emil(at)arcor(dot)de
 
Diesmal creative commons license by-nc-sa 3.0 de Namensnennung–Nichtkommerziell–Weitergabe unter gleicher Lizenz – Abwandlungen / Verarbeitung ausdrücklich erlaubt.
 

Das kommt heraus, wenn ich im Dämmern zwischen Wachtraum und frischem Kaffee meinen Stift von der Leine der Konzentration lasse: Eines Morgens früh ohne Absicht und unkontrolliert entstanden.

Und weil ich nicht weiß, was ich damit anfangen soll, also überlaß ich es euch …

In diesem Sinne: Freiheit den Stiften (und der schmutzigen Phantasie)!

2011-05-15

Die anonymitätslose Zukunft des Internet …

… ist auch das Ende der informationellen Selbstbestimmung.

Übermorgen.tv – angesiedelt beim ZDF – widmete sich in seiner ersten Sendung dem Thema «Anonymität im Netz».

Ohne den elektronischen Personalausweis geht nichts mehr im Netz. Es wird ein Fischer-Gesetz geben. Und und und … Wenn nur die Hälfte von dem wahr wird: Gute Nacht, Internet.

Schaut selbst, was alles möglich sein kann und dann hört auf das, was heute schon von gewissen Politikerimitationen (UvdL, Friedrich, Seehofer, Merkel und wie sie alle heißen!) so verlauten lassen …

Aber so, wie ich unsere deutschen Hilfspolitiker und ihre Ignoranz, Ahnungslosigkeit und Bestechlichkeit, ihre Gier und Vorgestrigkeit kenne, geht das in realiter wesentlich schneller - also 2019 im Film wird 2014 in der Wirklichkeit …

Protest gegen jede Einschränkung der Freiheit, die uns noch verblieben ist (und das ist wenig genug!), ist mehr als notwendig. Wenn irgendwann die Bezahlung mit Bargeld nicht mehr möglich ist - ja, das kann durchaus auf uns zukommen, daß das Bezahlen nur noch mit Plastikgeld und Identitätsnachweis funktioniert - welche Folgen hätte das wohl für jeden von uns?

Ganz ehrlich: Ich habe Angst vor einer solchen Zukunft. Orwell läßt grüßen.

In diesem Sinne: #@?%X$!

© 2011 - Der Emil

2011-04-01

A - Sozial

Ist es nicht doch unheimlich, was man um sich herum beobachten kann? Diese Entsolidarisierung, das "Jeder ist sich selbst der Nächste", das Besitzansprücheerheben?!

«Zuerst ich, ihr Egoisten!»

Die Parteien behaupten alle, daß die jeweils anderen Parteien ja nur noch "gegen etwas" seien. Oder für das Schlechtere. Was sie selbst tun, ist dann immer "alternativlos". Dabei gibt es immer eine Wahl, wenn man sich nicht einem Diktat unterwirft - indem man sich nicht einem Diktat unterwirft.

Wir leben meiner Meinung nach schon lange wieder in einer Diktatur: Unter der Knute des Kapitals. Denn nur zu dessen Gunsten, zugunsten seines freien Tummelplatzes "Markt" wurde alles (fast alles) Soziale abgeschafft.

Beispiele? Für dieses Land hier?

  • Wie kommen die europaweit höchsten Arzneimittelpreise zustande?
     
  • Wieso sollen alle Privatkopien unrecht sein?
     
  • Weshalb werden normale Arbeitsplätze durch immer mehr billige Zeitarbeitskräfte besetzt?
     
  • Warum werden Brillen und Zahnersatz nicht mehr von den Krankenkassen bezahlt?
     
  • Wieso bekommen ein paar Banken mal eben so mehr als 500 Mrd. Stütze, aber fü sieben Millionen Menschen sind 40 Mrd. zuviel?
     
  • Für den verdammten, ungewollten Euro sind mal eben so 22 Mrd. Rettungszahlungen drin (plus Milliarden an Garantien), für das Bildungspaket lächerliche 10 Euro pro Kind und Monat?
     
  • Für Bezieher von ALG-II (also für die, die den Unternehmen erst Dumpinglöhne möglich machen) werden keine Beiträger zur normalen Rentenversicherung bezahlt. Für diese Menschen gibt es also auch keine Rehabilitationsmaßnahmen mehr …
     
  • Mittlerweile sind: die Freizügigkeit des Aufenthaltes, die freie Berufswahl, die freie Arztwahl, das Recht auf Bildung und nun auch die Vertragsfreiheit – u.a. auch bei Mietverträgen – (alles im GG verankert) der EHB nicht mehr existent.
     
Und das ließe sich weiter fortsetzen.

Wo ist das das Soziale der sozialen Marktwirtschaft abgeblieben?

In diesem Sinne: Ich denk heut an Rio Reiser …

© 2011 - Der Emil

2011-03-23

Elephantasie (Nº 82 #oneaday)


 
Zwischen Bäcker- und Gemüsestand,
umgeben von menschlichen Massen,
erschien mir heute ein Elephant.
Ihr glaubt, ich hab' nicht alle Tassen
im Schrank, wär' nicht richtig im Kopf?

Doch diese Gelegenheit griff ich beim Schopf
und drängte mich näher ans Tier.
Und in seinem braungroßen Auge
sah ich, wie es suchte nach mir
und frug, ob als Freund ich wohl tauge.

Wie nebenbei griff mit dem Rüssel es sacht
nach Trauben und Äpfeln, die ihm jemand bot,
und die Geberin hat gar herzlich gelacht.
Und der Bäcker gab ein kleines Brot.
Dem Elephanten schien es zu schmecken.

Ich wollte das Tier nicht erschrecken,
doch zog's meine Hand wie magnetisch
auf die aschgraue Haut voller Falten,
als wär'n Elephanten mein Fetisch!
Ich hab' mich am Tier festgehalten.

Es waren nur ein paar Sekunden:
ich Mensch und ein Elephant.
Mir schienen es beinahe Stunden,
die ich mit dem Tier so dort stand.

Dann zog dieser Elephant weiter
und war schon bald nicht mehr zu seh'n.
Es blieben - nun ein wenig heiter
gestimmt - nur die Menschen dort steh'n.

So surreal schien das Erlebnis!
Ich wünschte mir laut loszuschrei'n!
Beim Denken kam dann das Ergebnis:
Das Tier mußte vom Zirkus sein …
 

03-Elephantasie-Der Emil by Der Emil

Gestern nachmittag stand ich gegen 15 Uhr an der Straßenbahnhaltestelle auf dem Halleschen Marktplatz, als die 20jährige Elephantendame mit ihrem Pfleger Werbung für "ihren" Zirkus machte. und ich hatte ausnahmsweise KEINE Kamera dabei. Falls ich wirklich mal zu einen Poetry Slam geh', wird das mein erster Vortrag. Versprochen.
 
Und nun ist wordpress.com offline wegen eines DDOS …

Der Verfasser des Blogs schleicht davon und dankt für's Lesen.

In diesem Sinne: Achtet auf eure Elephanten ...

© 2011 - Der Emil CC by-nc-nd der_emil(at)arcor(dot)de

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2011-03-18

Gute Nacht

Zu tränen rührend

… ist auch ganz Anderes als das, was zur Zeit die Nachrichten bestimmen.

Habt ihr euch schonmal verabschiedet?

Weil ihr es wolltet? Obwohl es euch gutging? Da wo ihr wart oder mit dem, was ihr hattet? Richtig gutging?

Genau das hab ich schon desöfteren getan.

Und dafür gibt es ein Lied:

 
Gute Nacht, Freunde
Es wird Zeit für mich zu geh'n
Was ich noch zu sagen hätte
Dauert eine Zigarette
Und ein letztes Glas im Steh'n

Für den Tag, für die Nacht unter eurem Dach habt Dank!
Für den Platz an eurem Tisch, für jedes Glas, das ich trank
Für den Teller, den ihr mit zu den euren stellt
Als sei selbstverständlicher nichts auf der Welt

Gute Nacht, Freunde
Es wird Zeit für mich zu geh'n
Was ich noch zu sagen hätte
Dauert eine Zigarette
Und ein letztes Glas im Steh'n

Habt Dank für die Zeit, die ich mit euch verplaudert hab'
Und für Eure Geduld, wenn's mehr als eine Meinung gab
Dafür, daß ihr nie fragt, wann ich komm' oder geh'
Für die stets offene Tür, in der ich jetzt steh'

Gute Nacht, Freunde
Es wird Zeit für mich zu geh'n
Was ich noch zu sagen hätte
Dauert eine Zigarette
Und ein letztes Glas im Steh'n

Für die Freiheit, die als steter Gast bei euch wohnt
Habt Dank, daß ihr nie fragt, was es bringt, ob es lohnt
Vielleicht liegt es daran, daß man von draußen meint
Daß in euren Fenstern das Licht wärmer scheint

Gute Nacht, Freunde
Es wird Zeit für mich zu geh'n
Was ich noch zu sagen hätte
Dauert eine Zigarette
Und ein letztes Glas im Steh'n

Gute Nacht, Freunde
Es wird Zeit für mich zu geh'n
Was ich noch zu sagen hätte
Dauert eine Zigarette
Und ein letztes Glas im Steh'n
 

In diesem Sinne: Sleep well.

© 2011 - Der Emil

2011-03-14

Darf ich das?

Freude ./. Grabstein?

Ich hatte das Ding gesehen und war von ihm begeistert. Weil es so ungewöhnlich, so besonders ist. Symbolträchtig nicht nur in seiner Funktion, sondern diesmal auch in seinem Aussehen - und zwar auf eine völlig andere Art und Weise, als die sonstigen Dinge hier Symbole sind.

Ein Grabdenkmal auf einem Urnengrab.

Es ist ist sich selbst verschlungen, erinnert aus bestimmtem Blickwinkel an ineinanderverschlungene Herzen; es zeigt Unendlichkeit und Endlichkeit zugleich. Es läßt den Blick durch sich hindurch zu auf die Umgebung. Selbst wenn der am Grab stehende Trauernde nur darauf blickt, sieht er das Leben hinter dem Grabmal. Ich sehe den ewigen Kreislauf, Anfang und Ende, das Abgeschlossene und das Offene.

Für mich symbolisiert diese Form auch das All-Eine, den Geist, den «Himmel», das danach Kommende …

Und ich dachte wirklich von 15 Uhr (um diese Uhrzeit hatte ich die ersten Aufnahmen davon gemacht) bis 22 Uhr darüber nach: Darf ich das? Kann ich ein Grabdenkmal, einen Grabstein einfach so als Gegenstand einer Kurzweil benutzen? Ist das pietätlos?

Ganz geheuer war mir nicht, als ich zur Tat schritt und das Bilderrätsel verfaßte und veröffentlichte (auch in diesem Blog war ein Hinweis zu finden). Aber ich faßte mir ein Herz und tat es einfach.

Für den Moment trennte ich Form und Funktion voneinander - und die Funktion verdrängte ich bis zum Schreiben der Auflösung. Und ich dachte wieder nach: Darf man das, darf ich das? Vor allem: weil ich Freude an den Kommentaren und Lösungsvorschlägen hatte?

Für mich habe ich jetzt beschlossen, daß ich es darf. Ich darf mich an Schönem erfreuen und diese Freude mitteilen - auch wenn es «nur» oder gerade wenn es die From eines Grabsteins ist, die mich beeindruckt, aber nicht bedrückt.

In diesem Sinne: Wer mag, darf mit mir schimpfen.

© 2011 - Der Emil

2011-03-08

Dichterhimmel

Zu meinem Blog Lyrikbimmel reimte sich in meinem Kopf heute noch das folgende:

Reimübung im Rhythmus 3-3-4-4 zur aktuellen Kunstaktion

Straßenbahngedicht

Straßenbahn.
Sendungswahn.
Narrenkäppchen.
Lyrikhäppchen.

Poesie.
Nostalgie.
Schöner leben.
Weitergeben.

Stadtrundfahrt.
Auch mit Bart.
Buch gelesen.
Hier gewesen.

Text gesehn.
Weitergehn.
Dagesessen.
Nicht vergessen.

Neue Kunst.
Lesers Gunst.
Wendestelle.
Glückszufälle.

Kurzgedicht.
Schreib ich nicht.
Dichterhimmel?
Lyrikbimmel

04-Dichterhimmer-Der Emil by Der Emil

So als Fingerübung entstanden …

Kommentare in Reimform werden gerne entgegengenommen.

In diesem Sinne: Reim Dich oder ich freß Dich!

© 2011 - Der Emil

2011-03-06

Lied ohne Noten

(im Stile Hermann van Veens zu singen)

Manchmal schreibe ich Gedichte. Auch heute noch. Und manchmal hab ich auch gleich die Melodie dazu.

So war es bei diesem Stück:

 
Lied ohne Noten
 
ein ausgerissner baum / streckt leise seine aeste
hinaus in'n weiten Raum / als ob ich ihn erpresste
zu bluehen noch in Todeswund
zu bluehen noch zu spaeter stund
ein ausgerissner baum / reckt leise seine aeste
 
ein hingeworfner stein / schickt muede noch sein funkeln
in'n abenddaemmerschein / man sieht ihn kaum im dunkeln
's ist keiner der ihn angefasst
er ist nur noch das was man hasst
ein hingeworfner stein / schickt muede noch sein funkeln
 
ein abgerissner halm / vom gras dort auf der wiese
vergeht ganz schnell im qualm / wenn ich in's feuer giesse
das oel, das hitze treibt und glut
das oel, das wallen laesst das blut
ein abgerissner halm / vom gras dort auf der wiese
 
ein mensch der nicht versteht / das menschen menschen lieben
der ahnt nicht dass schon steht / sein ende festgeschrieben
verzweiflung wut und trauer auch
zerfressen ihm herz hirn und bauch
ein mensch der's nicht versteht / wird niemals wirklich lieben

© 2001 - Der Emil
 

 
Ein (selbstgesungenes, selbstgitarrisiertes) OGG davon liefere ich im Laufe der Woche nach.

In diesem Sinne: Singt mal wieder!

© 2011 - Der Emil

2011-02-24

Briefe von Tieren

Flachsi

Wolfgang Edelmayer ist (in meinen Augen und Ohren) ein Ausnahmekünstler.

Einer, der sich auch engagiert.

Einer, der sich äußern kann und sich äußert.

Und wenn ich dieses Lied höre, dann vergesse ich das ganze Guttengeberge des Herrn von und zu CopyPaste.

Denn das ist nicht das wichtigste Thema. Und Tiere sind ehrlicher als Adlige. Tiere können nicht betrügen.

Sie werden genauso betrogen wie wir Menschen.

Wir könn(t)en uns wehren.

In diesem Sinne: «Bleibet im Lande und wehret euch täglich!» (Hieß es '89 auch schon.)

© 2011 - Der Emil

2011-02-16

Formulierungsleistung

Wider das Wieder

Dagegensein ist modern. Gegen Atomkraft, gegen Massentierhaltung, gegen Unterdrückung und Benachteiligung der Frauen … Die Liste ist doch beliebig fortsetzbar?

Ist das nicht seltsam? Daß immer mehr Menschen gegen immer mehr "Dinge / Sachen" Sind?

Wer ist den dafür?

Für den Abzug deutscher Soldaten aus Afghanistan z. B. - ich höre immer nur «Gegen eine Verlängerung des Einsatzes», wenigstens von den sogenannten Politikern.

Ja, es gibt eine Ausnahme, diese unsägliche Frau v. d. L., die gebetsmühlenartig und völlig unglaubwürdig wiederholt «für die Kinder, die Kinder, die Kinder …»

Und noch mehr von diesen Volksvertretern (ein Staubsaugervertreter verkauft …), die immer «für die Leistungsträger» sind und wollen.

Wieder lohnen soll sich Leistung. Welche denn? Die des Einzelnen oder die seines Geldes, das sich durch Zins und Zinseszins vermehrt, den alle Steuerzahler zahlen (auch ALG-II-Bezieher z. B. über die Mehrwertsteuer)?

Der Satz wird falsch betont. Leistung muß sich wieder lohnen. Eigene. Nicht: Leistung muß sich wieder lohnen.

Deshalb bin ich wider (schönes, fast ungebräuchlich gewordenes Wort für "gegen") das Wieder.

Auch gegen viele Wiederholungen …

Und ich bin für! Wofür? Darüber denke ich noch nach.

In diesem Sinne: Seid auch dafür! Nicht immer dagegen, formuliert eure Sätze einfach um.

© 2011 - Der Emil

2011-02-15

Lebensschuld Träume

»Ich kann meine Träume nicht / fristlos entlassen / Ich schulde ihnen noch / mein Leben.« Frederike Frei

Oh ja. Träume hab ich noch.

Die EINE Frau noch heiraten. Mit meiner Knipserei und Schreiberei meinen Lebensunterhalt verdienen …

Das sind die beiden größten.

Völlig ungerührt, gar erleichtert am Grab der Frau stehen, die mich gebar. Mit meinem Vater ein Bier trinken. Meinem Sohn tatsächlich erklären können …

Wieder drei.

Einmal einen Monat als Frau leben. (Ja, um dann nicht nur so zu denken, sondern auch so zu handeln, so auszusehen und so zu empfinden. Und selbst, wenn mir diesees Leben besser gefallen sollte als das männliche, nach dem Monat will ich wieder ich sein.)

Zufrieden und schmerzfrei sterben.

Genug jetzt. Träumt ihr auch? Auch so seltsames Zeug wie ich? Oder noch Seltsameres? Wollt ihr wirklich ohne Träume leben?

In diesem Sinne: Träumt weiter, weiter als ihr euch vorstellen könnt.

© 2011 - Der Emil

2011-02-12

Erhöhungswahrheit

Regelsatzerhöhung ist Leistungskürzung.

Gestern war ja die Bundesratsdebatte zur verfassungskonformen Berechnung der Regelsätze im Bereich des SGB II.

Dabei geht es vordergründig um die ominöse "Erhöhung" des Regelsatzes um gigantische 5 €. Für diese "Erhöhung" gelten die folgenden anderen Regelungen:

Das Elterngeld in Höhe von 600 € wird für erwerbsfähige Hilfebedürftige seit dem 1.1.2011 nicht mehr gezahlt bzw. vollständig als Einkommen angerechnet.

Ein Wegfall dieses Elterngeldes finanziert die "Erhöhung" für 119 weitere Hilfebedürftige, die nicht in einer Bedarfsgemeinschaft leben.

Für Bedarfsgemeinschaften gilt weiterhin, daß der Regelsatz für einen EHB nur noch 90% des Regelsatzes eines alleinstehenden EHB beträgt, die Erhöhung für zwei in einer BG lebende EHB beträgt also nur 4,50 €.

Fünf Bedarfsgemeinschaften finanzieren die "Erhöhung" für mindestens einen weiteren EHB.

Seit dem 1.1.2011 werden für Menschen, die ALG II beziehen, keine Beiträge zur Rentenversicherung mehr gezahlt. Macht jeweils - ach, ich rechne lieber nicht nach. Im Netz sind die Zahlen schon heute nicht mehr zu finden, schließlich soll niemand erkennen, welche Beträge dort gekürzt werden.

Und so geht es weiter. Abschaffung des Heizkostenzuschusses für Wohngeldempfänger: Teilweise müssen Kinder in Bedarfsgemeinschaften Wohngeld beantragen. Bisher gab es für die auch diesen Zuschuß. Und nun?

Das Bildungspaket: 10 € im Monat pro Kind, das sind etwa 32 Cent je Tag, von denen Nachhilfeunterricht, (Sport-) Vereinsbeiträge, Musikschulkosten, das tägliche Mittagessen in Kindergarten oder Schule bezahlt werden sollen …

Und ganz lustig sagte Zensursula so ziemlich am Schluß (sinngemäß): "Das Existenzminimum ist unantastbar und darf nicht unterschritten werden." Und sie begründet das mit einem Verfassungsgebot. Warum sind Sanktionen dann erlaubt, die nichts anderes sind als eine Absenkung der Leistungen unter das Existenzminimum?

Eine Einigung läßt weiter auf sich warten. Termin zur Umsetzung des Urteils vom BVerfG: 31.12.2010.

In diesem Sinne: Wahrheit - was war das gleich nochmal?

Veröffentlicht gleichzeitig auch bei Gedacht | Geschrieben | Erlebt | Gesehen und bei DSB & PimPH im GnBK
© 2011 - Der Emil

2011-02-10

Leicht frustriert

Keine Sorge, soetwas passiert nicht sehr oft. Aber ich muß meine Stimmung mal rauslassen.

 
Kein Licht
dein Schatten scheint noch da
die Wärme kann ich spür'n
schon ewig fern und doch so nah
verwelkte Rosen blüh'n
in Gedanken noch mal auf
schweben zu dir hinauf

ich weiß nicht, wie es weitergeht
wohin es geht, warum es geht
doch geht es leider
wo ich steh, wohin ich seh
bist einfach du
und es geht leider weiter, immer weiter
ohne dich
ohne dich
ohne dich

im Grau
der Summe aller Farben
stachst du einfach heraus
für dich für mich für uns
war doch das Licht nie aus
ich wollt ich könnt dich noch mal sehn
dir sagen wie sehr du mir fehlst

ich weiß nicht, wie es weitergeht
wohin es geht, warum es geht
doch geht es leider
wo ich steh, wohin ich seh
bist einfach du
und es geht leider weiter, immer weiter
ohne dich
ohne dich
ohne dich

ich bin allein und bins doch nicht
du bist da
ich fühle dich
du lebst für mich
so ewig fern und doch so nah

ich weiß nicht, wie es weitergeht
wohin es geht, warum es geht
doch geht es leider
wo ich steh, wohin ich seh
bist einfach du
und es geht leider

wo ich steh, wohin ich seh
bist einfach du
und es geht leider weiter, immer weiter
ohne dich
ohne dich

Text: Letzte Instanz, Ohne Dich
(Kann auch sein, ich hab mich irgendwo verschrieben)
 

In diesem Sinne: Angenehmen Donnerstag.

2011-02-08

Angst(macherei)

Die Angst war einmal meine Freundin — sie half mir zu unterscheiden zwischen dem, was mir zugedacht war und dem, was ich meiden sollte.

Angst warnte vor den falschen Freunden und den falschen Entscheidungen.

Angst ließ mich zögern bei Dingen, die ich nicht kannte und bei denen ich ein ziemlich ungutes Gefühl hatte!

Angst trieb mich aus der Ecke, in die ich mich zur Sammlung zurückgezogen hatte, spätestens dann, wenn ich Gefahr lief, mich darin zu verlieren …


Angst lähmt mich heute immer wieder, läßt mich zögern im Alltäglichen, läßt mich Entscheidungen aufschieben und Dinge versäumen.

Angst - nein, Angstmacherei wird heute von der Politik eingesetzt, um von den wichtigen Themen abzulenken und weitere Einschränkungen der Freiheit und der Grundrechte zu rechtfertigen.

Ändert sich das wieder?

Wahrscheinlich nicht — oder nur dann, wenn genügend Menschen aufstehen und sich gegen diesen Mißbrauch der Angstmacherei wehren. Indem sie die Wahrheit verbreiten. Indem sie wirkliche Gefahren benennen und deren Hintermänner und deren Ziele. Indem wir nicht auf die Panikmache und die Panikmacher hereinfallen und Mitmenschen anstecken mit unserer Angstlosigkeit bei diesen künstlich und absichtlich und völlig am echten Leben vorbei geschürten Ängsten.

Wie z. B. diese jetzt hochgejubelte „Terrorgefahr für Deutschland”, die sicher wiedereinmal zur Einschränkung unserer Grundrechte und unserer Freiheit als Begründung herangezogen werden wird …

In diesem Sinne: Gruselt euch weiter - aber vor den richtigen Gefahren.

Reblog von Angst(macherei) vom 29.11.2010 - Der Emil

Nun doch

Im gehaßten System

Lange habe ich mich zur Wehr gesetzt. Micro$oft benutze ich schon lange nicht mehr, und Google wurde jetzt 3 Jahre lang auf die IP 127.0.0.1 umgeleitet. Weil ich diese verkackte Werbung und Analyse, JavaScript und Flash hasse wie die Pest.

Und nun? Treibe ich mich hier herum …

Ihr werdet ja sehen, was geschieht.

Der Emil